Nach einem ekelig frühen Morgen brachen wir ziemlich schnell auf. Der Weg war anfangs zwar schön, jedoch hatten wir mit dem Wetter leider kein Glück, seit dem Morgen leichter Nieselregen. Die Wege wurden immer mehr zu Flüssenund nach der Hälfte der Strecke rutsche ich leider aus und das Wasser schwappte in meine Schuhe – mit nassen Schuhen wandern = kein Spaß !
Zu der Wanderung an sich werde ich auch nicht sehr viel mehr schreiben. Es war halt kalt, regnete dauernd, nasse Füße und in La Souterraine angekommen war (logischerweise unser Hotel auch noch nicht offen).
In der Kirche von La Souterraine steht ein ganzer Info-Tisch für die Pilger, am interessantesten fand ich ein großes Buch in dem sich jeder Pilger verewigen kann. So habe ich dann auch das Ankunftsdatum unserer deutschen Pilgergruppe erfahren, die uns zwei Tage voraus waren. Super: an diesem Info-Tisch gabs auch wieder offizielle Pilgerstempel.
Nachdem wir uns in einem kleinen Cafe aufgewärmt hatten wollten wir Mittagessen gehen, leider fanden wir in La Souterraine kein einziges offenes Restaurant. Bei einem Schuhladen habe ich nach Imprägnierspray gefragt, damit meine Schuhe wenigstens für die nächsten Wandertage ein bisschen wasserdichter wären. Der nette Verkäufer schickte uns zu einem Carrefour.
(Für alle die noch nie in Frankreich waren: eine Carrefour ist ein riesiger Supermarkt in dem es so ziemlich alles gibt). Nachdem ich mich mit Imprägnierspray, einem Kinderbuch (endlich wieder was zu lesen), einer Zeitung (zum Austrocknen der Schuhe) und einer neuen Speicherkarte für den Fotoapparat ausgestattet hatte wussten wir wieder nicht genau wo wir jetzt die nächsten zwei Stunden verbringen sollten. Caro hat dann eine Warteecke im Laden entdeckt und da haben wir uns dann erst mal ausgebreitet und nett Picknick gemacht.
Der Abend sollte dann aber noch eine schöne Überraschung bereit halten: Die Herberge war wirklich schön und als wir zum Abendessen runter kamen trafen wir unsere Französin von der ersten Übernachtung (Neuvy-Saint-Sépulchre) wieder. Mit den ganzen Pilgern und zwei englischen Feriengästen wurde es ein wirklich spannender Abend bei dem jeder erzählte warum er unterwegs war und unser Gastherr ein bisschen von der Geschichte des Hauses berichtete. (Das gehörte nämlich mal einer sehr reichen Adelsfamilie, die selbst die Revolution überlebte, aber am Ende verkauften sie dann große Teile ihres Besitzes)
Nach dem wirklich sehr leckeren Abendessen gingen wir dann doch etwas versöhnt mit dem Tag ins Bett.